Donnerstag, 27. Februar 2020

Neuseeland – Land der Vielfalt


Abflug Goldcoast nach Neuseeland
Warten auf den Abflug am Goldcoast Airport


Anflug auf Auckland
Anflug auf Auckland
Auckland Airport
Auckland Luftbild
Auckland Luftbild ( Bild: Papeschr. wikimedia commons)

Wir unterbrachen unseren Aufenthalt in New Brighton und flogen für eine Woche nach Neuseeland. Der Flug vom Gold Coast Airport nach Auckland auf der Nordinsel dauert ungefähr 3 Stunden. Beim Anflug auf den Internationalen Flughafen von Auckland sahen wir, dass die Stadt von Fluss- und Meeresarmen geteilt wird und viel Grün aufweist.  Der Bewillkommnungsgruß „Kia Ora“ auf einer Flughafenwand machte uns darauf aufmerksam, dass wir im Maori-Land angekommen sind. Da wir bei Anbruch der Dunkelheit ankamen, sahen nicht viel von der größten Stadt Neuseelands (mehr als 1, 4 Millionen, ca. ein Drittel der Einwohner Neuseelands lebt dort – die Regierungshauptstadt ist aber Wellington am anderen Ende der Nordinsel). Was uns bei der Fahrt zum Hotel im Zentrum auffiel, waren die vielen erleuchteten Hochhäuser.  
Wir hatten jetzt noch nicht vor, uns Auckland näher anzuschauen. Gleich am nächsten Tag flogen wir  weiter nach Queenstown auf der Südinsel. Das dauerte immerhin fast zwei Stunden und gab uns eine Vorstellung davon, dass Neuseeland gar nicht so klein ist, wie wir dachten. (Bei 4 Millionen Einwohner ungefähr so groß wie das „Mutterland“ Großbritannien.) 

Hier eine Karte von Neuseeland (sie vergrößert sich beim Anklicken): Auckland liegt oben auf der Nordinsel, Queenstown, unser zweites Ziel, im unteren Drittel der Südinsel in der Mitte.

Neuseeland Karte

Queenstown – von Bergen umgebener Touristenmagnet am Wakatipu-See


In Queenstown merkten wir sofort, dass wir vom Frühling in Byron Bay und Auckland wieder in den Winter geraten sind. Außerdem war die Landschaft ganz anders als in Auckland. In Auckland Hügel, hier hohe schneebedeckte Berge – die „Neuseeländischen Alpen“. Tatsächlich erinnerte uns die Landschaft an die Schweiz - oder Norwegen. Bei der Fahrt mit dem Mietwagen vom Flughafen fuhren wir eine ganze Weile auf einer Schnellstraße durch Vororte mit Blicken auf den See Wakatipu und kamen dann in das dicht bebaute Stadtzentrum. Auch hier der Eindruck, als seien wir in einem Schweizer Wintersportort angekommen, es geht Anhöhen hinauf und hinunter, eine enge Hauptstraße, von der kleine Straßen abgehen, moderne Bauten, die Gehwege voller Menschen, die an Boutiquen, Out-Door-Geschäften, Souvenirläden, Cafés und Schnellgaststätten vorbeidrängen oder sie füllen – ein typischer Touristenort. Queenstown hat 28 000 ständige Einwohner – aber mit den zu allen Jahreszeiten anreisenden Besuchern kommt man auf eine weit höhere Zahl, jährlich besuchen 3,3 Millionen die Stadt. Wenn wir die Berghänge hinaufschauen, erblicken wir Apartmenthäuser, Chalets und darüber Tannenwälder. Wir fahren durch den langgezogenen Ort, gelangen in weniger dicht bebautes Gebiet und schauen wieder auf den See Wakatipu, an den sich Queenstown schmiegt. Am Seeufer viel Grün, hohe Bäume, Geröllstrand, auf der anderen Straßenseite klassisch-vornehme Hotelbauten. Der größte Binnensee Neuseelands windet sich, von Gletscherflüssen gespeist, ca. 80 km durch die Berge.
Wir kommen in der Feriensiedlung an, in der wir ein Apartmenthäuschen gemietet haben. Sie liegt außerhalb der Stadt auf einer Anhöhe, am Waldrand. Das Haus ist gemütlich eingerichtet, mit Gas-Kaminofen und Blick ins Grüne, leider nicht auf den See, da war alles schon ausgebucht.

Blick auf Queenstown
Blicke auf Queenstown 



Blick auf Queenstown
                                                                                                                   
Queenstown
Queenstown Zentrum (Bild: K. Golik wikimedia commons)
Lake Wakatipu
Von einer Uferanhöhe aus überblickt man den nördlichen Teil des Sees Wakatipu
Uferpromenade Queenstown
Ein Riesenbaum an der Uferpromenade ( Blaue Atlas-Zeder)
Queenstown
Aussicht vom Garten unserer Ferienhaussiedlung

Neuseeland Vögel
Im Garten picken sonderbare Hühnchen herum. Ein Früstücksei haben sie uns leider nicht gelegt. (Es sind Schopfwachteln, wie die Zeder oben in Neuseeland eingeführt)

"Skyline Gondola" - Phantastische Aussicht und Abenteuer-Angebote 


Skyline Gondola Queenstown

Am nächsten Tag machen wir uns zu Fuß auf den Weg in die Stadt, warm angezogen. Der Weg am Seeufer eröffnet Blicke auf den See und die Berge, die ich mit dem englischen Ausdruck als „scenic“ bezeichnen möchte. Die Cafés in der Stadt sind überfüllt, aber wir finden in einer Seitenstraße einen alternativen Kaffeeshop, in dem wir einen herrlich gebrauten „Flat White“ und Hafertaler bekommen. Dann steigen wir über Treppen eine steile Anhöhe zur Gondelstation hinauf. Wir müssen ziemlich lange warten, bis wir die Karten für die „Skyline Gondola“ erworben haben und einsteigen können. Der Preis für unsere kleine Gruppe ist beträchtlich. (Man bezahlt in Neuseeland mit dem Neuseeland-Dollar.)  Die Gondel bringt uns auf halbe Höhe eines Ausläufers des 1748 m hohen Ben Lomond, zum „Skyline Top Terminal“. Die Bergstation ist riesig, mit Gaststättenräumen, die ich - wieder in Englisch - als „overcrowded“ bezeichne, eine Gaststätte mit verglaster Veranda und weitem Blick hat den passenden Namen „Stratosfare“. Natürlich gibt es auch einen Souvenir-Shop, in dem sich die Besucher aus aller Welt drängen.
Dagmar und ich suchen uns draußen einen Aussichtplatz, die Jüngeren und Mutigen von uns stellen sich am Lift für die Sommerbobbahn „The Luge“ an. Sie führt über eine betonierte, kurvenreiche und teilweise recht steile Strecke vom „Bob´s Peak“ (1631 m) zur Gondelstation (790 m) hinunter.
Dagmar und ich genießen den Sonnenschein und die phantastische Aussicht. Man sieht über grüne Tannen hinweg auf die weißgesprenkelte Stadt hinunter, die sich an den Ufern entlang und die Abhänge hinaufzieht, auf den blauen See, dessen S-Form deutlich zu erkennen ist, über grün-braune Hügel und auf weiß eingehüllte Bergketten im Hintergrund.
Wir klettern einen Pfad hoch und setzen uns auf eine Bank, von der aus wir die Bobbahn beobachten können. Wir staunen über kleine Asiatenkinder, die geschützt durch Sturzhelme mit hoher Geschwindigkeit juchzend den Berg hinunterrodeln, gefolgt von Erwachsenen, die meist etwas vorsichtiger fahren. Nach einer Weile kommen unsere Drei, sie haben die leichtere Abfahrt gewählt, bis auf die Jüngste – eine Neuseeländerin – drosseln sie immer wieder die Geschwindigkeit und haben bei den Holperschwellen einen nicht besonders begeisterten Gesichtsausdruck.
Wir fahren wieder hinunter. Bei der Abfahrt sehen wir eine weit über den Bergabhang ragende Plattform, von der nachts Bungee-Sprünge gemacht werden können. Man stürzt 400 m über Queenstown im Freestyle 45 m in die Tiefe, mit einem grandiosen Blick über die Stadt und den See – wenn man den Mut zum Sprung hat. Das moderne Bungee-Jumping an einem Gummiseil wurde in Neuseeland „erfunden“ und wird von dem Bungee-Pionier und Unternehmer A.J. Hackett kommerziell betrieben.
Außerdem gibt es den „Ziptreck“, eine Seilrutsche, an der man von einem Baumhaus aus an Baumwipfeln vorbei den Berg hinabgleitet, teilweise mit freien Ausblicken. (So etwas wird nun auch in Bad Harzburg, unserem Wohnort, gebaut, man wird dann allerdings nicht liegend, sondern sitzend transportiert werden!) Wer will, kann auch ein Mountain Bike in der Gondel mit hinaufnehmen und dann einen teilweise halsbrecherischen Weg den Berg hinunterfahren (eine Abzweigung der Strecke führte oberhalb unseres Ferienhauses ins Tal). Man kann aber auch ganz simpel auf dem „Tiki Trail“ den Berg hinauf und hinunter wandern.
So bekamen wir einen ersten Eindruck vom „Abenteuer-Tourismus“ in Neuseeland.

Skyline Gondola Queenstown Ausblick
Ausblicke vom Skyline Top Terminal
Queenstown The Luge
"The Luge" - Spaßfahrt für Jung und Alt
Queenstown The Luge

Begegnung mit Neuseelands Wappenvogel - Besuche im "Kiwi Birdlife Park"


Kiwi Bird Life Park Queemstown
Spazieren im "Kiwi Bird Life Park" Queenstown

Unten an der Gondelstation angekommen, bemerken wir den „Kiwi Birdlife Park“. Der Eintritt ist hoch, fast soviel wie bei der Skyline Gondola, aber wir wollen Kiwis sehen, den Wappenvogel Neuseelands. Später bemerken wir, dass wir mit dem Eintritt ein gutes Werk tun, denn in dem Park werden seltene Vögel und Pflanzen gezeigt und für ihr Überleben geworben. Wir treten ein und kommen in ein nett eingerichtetes Empfangszentrum mit Informationen, Souvenirs und dem Angebot lokaler Produkte, wie dem antibakteriellen Manuka-Honig (der aus den Blüten des Manuka- oder Neuseeländischen Tee-Baumes gewonnen wird).  Dann spazieren wir über verschlungene Wege durch hohen einheimischen Baumbestand zu Vogelhäusern und -käfigen. Im Kiwihaus ist es dunkel. Nachdem wir uns an die Dunkelheit gewöhnt haben, sehen wir im Infrarotlicht ein verglastes Gelände mit Erdreich, auf dem Gräser und niedrige Büsche wachsen, die heutige natürliche Umwelt der Vögel (ursprünglich lebte der Kiwi in Wäldern).
Kiwis sind nachtaktiv, sie können nicht fliegen, sondern laufen umher und stochern mit ihrem langen Schnabel in der Erde, um Würmer aufzuspüren. Sie fressen auch Insekten und Früchte.
Es gibt eine Maori-Legende, die auf ihre Weise die Flugunfähigkeit und Lebensweise des Kiwis erklärt. Einst bedrohten Käfer den Baumbestand. Der Waldgott bat die Vögel in den Wipfeln ihm zu helfen. Aber kein Vogel wollte seine lichte und luftige Höhe verlassen und zum dunklen Erdboden kommen. Nur der Kiwi meldete sich. Der Waldgott warnte ihn:

"He, Kiwi, bevor du dies tust, solltest du dir im Klaren sein, was geschieht. Du wirst dick und plump werden, du wirst starke Beine und Zehen bekommen mit denen du Holzscheite am Boden auseinanderreißen kannst, du wirst deine wunderschönen bunten Federn und deine Schwingen verlieren und du wirst nie mehr in die Baumkronen zurückkehren können. Du wirst nie mehr das Tageslicht sehen." (zit. Nach: http://www.maori.org.nz, Übertragung: Brigitte Spahr)

Dennoch war der Kiwi bereit zu helfen und den Baumbestand und damit auch seine Brüder und Schwestern auf den Bäumen zu retten. Er blieb auf dem Waldboden. So wurde er flugunfähig und kam zu seiner Lebensweise.
Der Kiwi ist stark bedroht. Schon die Maoris jagten ihn und seit der Einführung von Hunden, Katzen und Wieseln durch die Europäer wird sein Bestand noch mehr dezimiert. (In der ursprünglichen Umwelt des Kiwis gab es keine Raubtiere oder giftigen Schlangen, die ihm hätten schaden können.) Zudem werden seine Lebensräume immer mehr eingeschränkt.
Wir warten vor dem Terrarium. Nichts tut sich. Da kommt die Pflegerin und bringt Futter in die Behausung der Vögel. Und siehe da! Aus einem Loch kommen ein, zwei Vögel, laufen umher und picken. Kiwis sind „treue“ Gesellen, sie leben monogam, paarweise bis ans Ende von einem. Übrigens brütet das Männchen die wenigen überdimensional großen Eier in der Höhle aus und zieht auch die Jungen auf. Dieses Paar hier hat aktuell keine Jungen.  Auf Anweisung der Pflegerin sind wir ganz ruhig und bewegen uns kaum, so flüchten die Vögel nicht und wir können sie beobachten. Hin und wieder verharrt das Männchen, reckt Hals und Schnabel empor und gibt hohe schrille Schreie von sich. Ob der Name „Ki-wi“ von diesen Rufen kommt? Ich habe die Idee, dass die Bezeichnung der Kiwi-Frucht mit den Vögeln zusammenhängt. Ursprünglich kommt die Frucht aus China und heißt richtig „Chinesische Stachelbeere“. Nach ihrer Einführung in Neuseeland bekam sie die bekanntere Bezeichnung „Kiwi“. Der braune ovale Körper des Kiwi-Vogels sieht aus wie eine überdimensionierte Kiwi-Frucht. Diese Herkunft des Namens der Frucht ist aber nur eine Vermutung von mir.
Schließlich verschwinden die Vögel wieder in ihrem Loch und wir gehen. Welche "Sorte" an Kiwi wir gesehen hatten - es gibt mehrere - konnten wir nicht ausmachen.

Kiwi
Kiwi im Rotlicht-Foto
Kiwi
Kiwi

Auf unserem Rundgang durch den Park sehen wir noch andere einheimische Vögel, so den großen, olivgrün gefärbten „Bergpapagei“ Kea. Wenn er fliegt, sieht man die orangenfarbene Unterseite seiner Flügel. Der Kea ist wohl die einzige Papageienart, die in Kälte existieren kann. Auch er ist eine bedrohte Spezies. Die neuseeländischen Schafzüchter haben ihn früher abgeschossen, da er gelegentlich Schafe anfliegt und mit seinem großen scharfen Schnabel ihr Fell aufreißt, um an ihr Fett zu kommen. Keas sind verspielt, neugierig und intelligent.
Ich bin noch zweimal in den Park gegangen; mit einer Eintrittskarte hat man das Recht auf einen mehrfachen Besuch. Ich kam gleich nach der Öffnung morgens, das sind nur wenig Besucher im Park und man kann die Vögel besser beobachten und fotografieren. Bei unserem ersten Besuch saßen die zwei Keas in der Volière hoch oben auf einer Stange und beachteten uns nicht weiter. Beim zweiten Mal waren sie wesentlich zugänglicher. Sie beäugten mich erst neugierig, dann hopste einer auf eine Zaunleiste, unter der ich meinen Rucksack abgelegt hatte, um den Fotoapparat herauszunehmen. Der Wärter, der dazu kann, machte mich darauf aufmerksam, dass der Vogel gleich versuchen werde, den Rucksack zu untersuchen. Auch mein Fotoapparat sei gefährdet, falls ich ihn ablegen sollte.  Die Vögel interessierten sich sehr für technische Geräte und legten sie gerne auseinander. Ich mochte den Vogel und unterhielt mich mit ihm, was er mit schiefem Blick und „Kea-Kea“-Rufen beantwortete. Offenbar langweilte ihn das schließlich und er flog auf die Schulter des Pflegers. Von dort aus nahm er das Futter in Augenschein, das der Wärter in einem Säckchen mitgebracht hatte und in einen Napf schüttete: Salatblätter, Fruchtstücke und Körner. Erst nach einer Weile geruhte er, sich über den angeketteten Napf herzumachen, zu dem dann auch der andere herabgeflogen kam.
Weitere Vögel zeigen die Bilder.

                                                         Neuseeländische Vogelwelt
Kea
Neuseeländische Waldtaube
Moa
 Einen Vogel, den wir nicht im Park vorfanden: der wahrscheinlich schon von den ersten polynesischen Einwanderern ausgerottete urtümliche Riesenlaufvogel Moa (rekonstruiert in der naturkundlichen Sammlung des Auckland War Memorial Museums). Eine der ersten Rekonstruktionen eines Ganzskeletts nahm der deutschstämmige Naturforscher Julius von Haast (1822-1887) in Christchurch vor

Und noch etwas Besonderes habe ich im Park entdeckt. In den Morgenstunden konnte ich in einem Gehege ein kleines urtümlich aussehendes, echsenähnliches Tier mit einem Rückenkamm beobachten. Das war ein Glücksfall, denn das Tier ist nachtaktiv. Zudem hob es sich kaum von seiner Umgebung ab. Es war ein Tuatara, eine „Brückenechse“. Das ist ein „lebendes Fossil“ aus der Zeit der Saurier. Den Tuatara gibt es ausschließlich in Neuseeland und da auch meist nur in Sanctuarien. Die Jungen haben noch ein drittes Auge, ein „Scheitelauge“, das bei den älteren Tieren nur noch als Loch im Schädelknochen bemerkbar ist.  Was sie wohl mit diesem Auge wahrnehmen? Das Tier bewegte sich nur langsam, fraß einige ausgelegte Insekten und verschwand dann in seiner Höhle.

Tuatara
"Lebendes Fossil" - ein Tuatara

Ausflüge in die Umgegend – das „historische“ Arrowtown, der szenische Lake Wanaka und waghalsige Bungee-Sprünge an der Kawerau Bridge


                                                                               
                                                                                                       Hochzeitstor
Arrowtown
Brautpaar in Arrowtown
                                                                                                                                                         

Am zweiten Tag unseres Aufenthaltes in Queenstown machten wir eine große Überlandfahrt. Wir wollten nach Arrowtown und Wanaka. Arrowtown liegt etwa 20 km von Queenstown entfernt, an einem Fluss, dem Arrow River, malerisch von Bergen umgeben. Wir parkten am Rande und wanderten in das Städtchen hinein. Gleich am Anfang sahen wir nette kleine, schön renovierte Häuschen mit Blumengärtchen in altem australischen Siedler-Stil.  Aus manchen der Häuschen, die als Cafés umfunktioniert worden waren, traten chinesische Brautpaare mit ihrem Anhang, die sich in einem nahegelegenen Parkgelände fotografieren ließen. Wir fragten uns, warum sie gerade hierhergekommen waren. Die Lösung sollten wir später finden. Dann kamen wir in das Zentrum des Städtchens. Um uns lauter historische Gebäude, wohl erhalten und gepflegt, allerdings in ihnen auch eine Menge kleiner Restaurants und Geschäfte, diese teilweise mit Gold- und Jadeschmuck. Arrowtown ist ein lebendes Museum der Goldgräberzeit. Mitte des 19.Jahrhunderts wurde im Fluss Gold gefunden, was einen Gold-Rush auslöste und zur Gründung des Städtchens führte. Nach den Europäern kamen Chinesen. Wegen der Streitigkeiten mit den Europäern mussten sie am Rande des Örtchens in primitiven Stein- und Lehmhütten wohnen (einige sind wiederaufgebaut worden). Die frühere Anwesenheit von Chinesen dürfte wohl der Grund sein, weshalb so viele Chinesen der Ort besuchen.

Arrowtown
Arrowtown - lebendiges Museumsstädchen
Jade-Schmuck nach Maori-Motiven
Arrowtown
In der Goldgräberstadt Arrowtown kann man heute noch Gold finden - im Fluss und in Geschäften!
Arrowtown
Arrowtown hat eine reizvolle Umgebung
Frühling! Bekannte Blumen...
...und fremdländische Blüten

Nach einem Cafébesuch spazieren wir zum Arrow-Fluss, der harmlos über Gerölle vor sich hinplätschert. (Wie wir lasen, kann er auch anders! 1863 kamen viele Goldsucher bei einem verheerenden Hochwasser des Flusses um.). Das natürliche Flussufer mit Seitenarmen ist ein schönes Gelände mit Bäumen und Büschen. Wenn man ein Stück im Tal hinaufwandert, kommt man an eine Furt, die die Liebhaber der „Herr der Ringe“ – Filme wiedererkennen könnten.  Das ist die Furt von Bruinen, an der Arwen den verängstigten Frodo auf ihrer Stute Asfaloth vor den auf ihren Pferden heranpreschenden Nazgûl sicher über den Fluss bringt. Vor den düsteren Gestalten schwillt der Fluss unüberwindlich an, was allerdings an einem anderen Ort gedreht wurde. Viel der Szenen in dem Filmwerk sind in der Gegend von Queenstown gedreht worden und es gibt einen richtigen „Herr der Ringe-Tourismus" hier. Wir werden noch weitere Orte der Filmtrilogie sehen.

Arrowtown
Arrow River - hier wurde Gold geschürft

Wir verlassen den Ort und fahren weiter. Bald schlängelt sich die Straße in die die Berge hinauf. Wir kommen an einen schönen Aussichtspunkt, von wo aus wir bis zum See Wakapitu zurückblicken können. Dann geht es weiter in die Bergwelt hinein. Das ist eine eindrucksvolle, urtümliche Landschaft. Wir sehen hier, wie die Berge der Südinsel ursprünglich aussahen, mit spärlichem und niedrigem Busch- und Baumbewuchs. Die heute vielfach anzutreffende Tannenmonokultur ist von den Europäern eingeführt worden. Hoffentlich haben die jetzt noch schönen und dichten Tannenwälder nicht dasselbe Schicksal wie die Fichtenbestände im heimischen Harz, die teilweise ein trostloses Bild abgeben.

Arrow Junction Lookout
Aussichtspunkt über Arrowtown (Arrow Junction Lookout Point)
Gegenüber der Aussichtsplattform entdecken wir diese wetterfeste Flaggengalerie. Sie beginnt links mit der neuseeländischen Flagge  ( die vier Sterne symbolisieren das Kreuz des Südens). Dann folgt gleich die Flagge Deutschlands!

Arrow Junction Lookout
Im Hintergrund Queenstown und der Lake Wakatipu, aus dem der Kawerau River fließt. Die folgenden drei Bilder zeigen den Rundblick


Nach kurvenreicher Fahrt geht es in eine Ebene hinunter. Wir sehen einen See blau heraufleuchten. Das ist der Wanaka-See, der drittgrößte der Südinsel. Er erstreckt sich in einem „Trogtal“ in einer Länge von 42 km und einer maximalen Breite von 10 km zwischen den umliegenden Bergen, die bis 2000 m hinaufreichen. Seine Wassertiefe von bis zu 300 m liegt teilweise unter dem Meerespiegel. An seinem Ostende zieht sich die beliebte, aber im Gegensatz zu Queenstown recht ruhige Touristenstadt Wanaka am Ufer entlang.
Wir stellen unser Auto an einer grünen „Erholungszone“ am Ufer ab. Mein Blick schweift über den See. Ganz links sehe nahe am Ufer einen Baum aus dem Wasser ragen. Es ist der Crack Willow oder Wanaka Tree, ein Weidenbaum. Er ist ein äußerst beliebtes Fotomotiv. Ich will die Hype um den langsam absterbenden und von Touristen beschädigten Baum nicht mitmachen – wie auch schon bei einigen touristischen Punkten auf der Fahrt - und erspare mir den Weg zu ihm. Die anderen sind auch schon weit voraus und wandern der Stadt zu.

Lake Wanaka
Blick über den Wanaka-See (Bild: eron main wikmedia commons)
Der Wanaka Tree (Bild: jordentan wikimedia commons)

Auf dem Uferweg entdecke ich dann eine lange Linie von roten Ziegelfliesen. Auf ihnen sind wichtige Ereignisse der Weltgeschichte und der Geschichte Neuseelands seit der Geburt Jesu Christi eingetragen. Ich lese auf einer Tafel, dass dies ein „Millenium Projekt“ der „Wannaka Community“ sei, die auf diese Weise 2000 Jahre Weltgeschichte feiert. Einzelne Platten sind noch unbeschriftet. Hier können Spender ein Datum eintragen, dass ihnen wichtig ist. Dieses Dokument der Weltverbundenheit am Rande der bewohnten Welt hat mich beeindruckt. Ich schreite die Reihe ab und nehme in Kauf, dass ich mich wieder verspäte.

Wanaka
Der "Geschichts-Fliesen-Weg" am Ufer des Wanaka-Sees
Wanaka

Die anderen warten geduldig auf mich und gemeinsam treten wir in ein gemütliches Pub ein, wo wir eine Essens- und Erholungspause einlegen. Ich bestelle neuseeländischen Hirschgulasch und trinke ein in der Wirtschaft gebrautes Bier.


Zurück fahren wir eine andere, erst weniger gebirgige Strecke. Wir fahren durch flache und weite grüne Flächen, auf denen Schafe weiden. Wir sehen auch, dass hier Wein angebaut wird, was wir in dieser Gegend nicht erwartet hätten. Wir fahren an einem langgezogenen See vorbei, dem Lake Dunstan. Im Gegensatz zu anderen Seen, die durch Gletscher entstanden, wurde er aufgestaut. An dessen Ende passieren wir den Ort Cromwell, auch eine ehemalige Goldgräbersiedlung. Dann wird es wieder gebirgig, wir fahren in das enge Tal des Kawerau River ein, der aus dem Lake Wakatipu kommt und in den Lake Dunstan mündet. Das Tal wird zur felsen- und waldgesäumten Klamm, der Kawerau Gorge, durch die sich Fluss und Straße winden. Es ist eine wilde Landschaft, die wir erleben, unter uns der dahinschießende, schäumende Fluss, über uns schroffe Bergzüge.

Landschaft bei Queensberry
Kawerau Gorge
Kawerau Gorge

Das Kawerau-Tal ist auch wieder Schauplatz von Szenen im Film „Der Herr der Ringe / Die Gefährten“).
Selbst hier machen uns Schilder auf Weingüter aufmerksam, die sich auf Talerweiterungen ausbreiten. Wir haben aber ein anderes Ziel: Das Kawerau Bungy Centre, auch von AJ Hackett betrieben. Es ist das älteste kommerzielle Bungee-Zentrum, sofern man hier von alt reden kann. Es wurde 2003 eröffnet.
Wir fahren auf den Parkplatz ein. Wir sehen eine Hängebrücke in älterer Bauweise vor uns und lesen, dass sie 1881 der Öffentlichkeit übergeben wurde. Man baute sie, damit Goldgräber über den Fluss zu Goldlagern am und im Fluss kommen konnten. Jetzt ist sie eine Goldgrube für den Unternehmer Hackett. Von hier oben wird gesprungen, seit 1988.  38 000 Menschen springen jährlich.
Ehe wir uns die Sprünge von der Brücke ansehen, treten wir in das modern gestaltete Zentrum ein. Es geht in eine riesige Halle hinunter; mit ihren Verkaufs-, Informationsständen, Leucht- und Projektionsflächen meinen wir in eine Markthalle geraten zu sein. Das Abenteuer ist voll durchkommerzialisiert. Es werden hier aber nicht nur Bungee-Sprünge angeboten, es gibt auch eine 130 m lange Seilrutsche, den „Kawerau Zipride“. Alles zusammen kostet 225 Neuseeländische Dollar (das sind ungefähr 130 Euro).  

Kawerau Bungy Centre
Kawerau Bungy Centre

Kawerau Bungy Centre

Wir treten auf eine Aussichtsfläche und schauen uns die Sprünge an. Die Teilnehmer werden auf der Brücke vorbereitet und eingeklinkt, was ziemlich lange dauert. Dann springen sie kopfüber, die meisten mit ausgebreiteten Armen. Manche springen im Bogen, manche in direkter Linie zum Fluss hinunter. Wer direkt nach unten springt, taucht ins Wasser ein. Wenn sich das Seil strafft, schnellen die Springer wieder nach oben und pendeln hin und her. Unten werden sie von Männern auf einem Schlauchboot mit einer Stange eingeholt, ausgeklinkt und ans Ufer gebracht. Die Sprungtiefe beträgt 43 m. Man kann auch im Tandem springen.

Kawerau Bungy Centre
Sprung von der Kawerau Bungy Bridge
Die Bootsbesatzung hält sich bereit den Springer aufzunehmen
Kawerau Bungy Centre
Zip-Ride (Seilrutsche)
                                                          Die umliegende Landschaft:
Das Kawerau-River-Tal von der Bridge flussaufwärts gesehen (Richtung Queenstown)
Kawerau Bridge "Herr der Ringe"
Blick flussabwärts (Richtung Cromwell). Irgendwo hier standen die riesigen Statuen der Argonath, an denen Frodo und seine Gefährten in Elbenbooten entlang fahren ( "Herr der Ringe, Die Gefährten")
"Kamel-Höcker"-Berg

Eigentlich hatten zwei von uns fünfen vor zu springen. Aber beim Anschauen der Sprünge verzichten sie – „zu müde“ von der Fahrt ist die Begründung. Es war auch so interessant genug, den Bungee-Springern und Seilrutschern zuzuschauen. Und die landschaftliche Umgebung ist ohnehin phantastisch!  Unseren beiden ging es nicht allein so: ein junger Mann, Chinese wohl, steht neben mir und fragt mich, ob ich springen wolle. Ich verneine und frage ihn, ob er das vorhabe. Er sei dazu hierhergekommen, sagt er, aber jetzt habe ihn der Mut verlassen.  
Ich gehe nach oben auf die Brücke, zur Absprungplattform. Es stehen eine ganze Reihe von Menschen an und warten, bis sie dran sind. Meist sind es Jüngere, aber auch einige Ältere. Auch Kinder warten (man darf mit Einwilligung der Eltern ab 10 Jahren springen.) Jetzt sitzt eine Frau mittleren Alters auf der Absprungkante. Sie konzentriert sich und lächelt in sich hinein. Ich kann nicht erkennen, ob sie aufgeregt ist. Dann steht sie auf und macht sich zum Absprung fertig. Ich gehe schnell zur Seite, um ihren Sprung zu fotografieren. Ich höre: drei, zwei, eins – Bungee! Sie springt ohne zu zögern.

Konzentration vor dem Absprung
Kawerau Bungy Centre Bungee Sprung
Jetzt ist sie gesprungen ( man sieht, es gibt mehrere Sicherungsseile)

Rasante Jetbootfahrt auf dem Dart River und Eintauchen in „Mittelerde“ 


Dart River Jetbootfahrt
Bild: www.dartriver.co.nz

Ein weiterer Ausflug führte uns nach Glenorchy am nördlichen Ende des Wakatipu-Sees. Wir wollten dort an einer Jetbootfahrt auf dem Dart River teilnehmen. Schon der 43 km lange Fahrt nach Glenorchy am See entlang durch Wälder und Buschland ist atemberaubend.  Immer wieder gibt es großartige Ausblicke auf den See und die weißen Bergketten des Mount Aspering Nationalparks im Hintergrund. Bei der Fahrt von Queenstown bemerkt man an der Straßenführung die S-Form des Sees. Auf der Karte kann man das deutlich sehen. Mit etwas Phantasie kann man in der Form des Sees einen liegenden menschlichen Körper in Schlafhaltung erkennen. Ich habe eine Maori-Legende gefunden, die die Entstehung des Sees auf diese Weise erklärt:

Einst hatte ein Häuptling eine sehr schöne Tochter, um die viele Krieger warben. Sie verliebte sich in einen von ihnen; der Vater ließ sie aber nicht heiraten. Da raubte ein in den Bergen wohnender Riese die Schöne. Der Vater versprach demjenigen die Heirat, der sie befreite. Den beiden Liebenden gelang die Flucht und sie durften heiraten. Der tapfere Krieger hatte noch mit dem Riesen ein „Hühnchen zu rupfen“. Er traf den Riesen auf seinem Farnbett schlafend an und setzte ihn und das Lager in Brand. Der brennende Körper, aus dem das Fett herausfloss, brannte ein tiefes Loch in den Boden. Außerdem schmolz durch die Hitze der Schnee in den Bergen. Das Wasser füllte das Loch, welches die verbrannte Leiche hinterlassen hatte - und so entstand der See mit seiner eigentümlichen Form.

Halt auf dem Weg nach Glenorchy...
Panorama Lake Wakatipu Mount Aspiring Nationalpark
...und das ist das Panorama (Im Hintergrund die Gipfel des Mount Aspiring Nationalparks)

In Glenorchy angekommen machen wir erst einmal einen Rundgang durch die verstreut liegenden Häuschen des Ortes mit ihren Gärten. Dann legen wir eine Pause in einem Shop mit Kaffeestube ein. Schließlich begeben wir uns in den Empfangsraum des Bootbetreibers „Dart River Aventures“.  Dies ist der einzige Tourismusoperator, der den Fluss mit seinen Booten befahren darf. Das Unternehmen ist mit den „Ngāi Tahu“, den einheimischen Maori-Stämmen, verbunden.

Glenorchy
Post / Shop / Café in Glenorchy
Glenorchy
Glenorchy
Tafel an einem Zaun der Schule von Glenorchy: "Möge Glenorchy weiterleben für die kommenden Generationen, indem es für den Himmel oben und unten Sorge trägt und ihn bewahrt"

Wir sehen uns im Raum um. Neben den Out-Door-Klamotten, die angeboten werden, fällt mir ein riesiger grüner Stein auf, der in der Mitte des Empfangsraumes steht. Es ist ein Jade-Stein. Wie ich lese, heißt er (auf Maori): „Te Matua o Manatu“. Das bedeutet: „Vater der Erinnerung“. Er soll eine "kostbare Erinnerung an den liegenden Riesen Te Koroka" sein. Der Gedenkstein stand auf einem Pfad, auf dem einst die alten Maori wanderten und nach „Pounamu“ (Jade) suchten.

Der Legende nach floss aus dem Mund des Riesen Te Koroka, der von Vorfahren der Maoris hoch auf den Bergen liegend gefunden wurde, eine Jade-Mine. Nach den Erzählungen der Maoris sind die Berge zu Stein geworden Halbgötter, die weißen Gipfel ihre altersgrauen Haare; die Seen wurden von einem Ahnen mit seinem Grabstock geschaffen (die oben erwähnte Legende erzählt die Entstehung des Sees Wakatipu allerdings anders).

Nach einer anderen Legende sind die Jade-Steine die "Essenz" einer schönen Frau. Ein meist guter Wasserdrache (man nennt sie "Thaniwha") habe diese Frau beim Baden überascht und - von ihrer Schönheit betört - sie in sein Reich entführt. Sie war mit einem Häuptling verheiratet und das Paar liebte sich sehr. Die Drachen erkannten, dass sie die Frau nicht würden halten können. Ihr Mann und sie selbst würden alles tun, damit sie  frei käme. So verwandelten die Drachen die Frau in Jade-Steine im Bergfluss, um sie bei sich zu behalten. Als der Mann die Reste seiner Frau fand, erkannte er sie an der Schönheit der Steine, die ihm entgegen leuchteten. Er erhob einen Klagegesang. Wenn man aufmerksam in den Bergen wandert, soll man das Echo des Klageliedes noch heute hören können.
 
Der Jade-Gedenkstein im Empfangsraum des "Dart River Adventures"-Unternehmens
Neuseeland Jade
Ein Jadestein im "Kiwi Birdlife Park" in Queenstown.
Von den Indigenen angefertigter Jade-Schmuck (Manaia-Amulett, schützt vor Bösem. Manaia ist eine mythologische Figur der Maoris, ein Mischwesen gebildet aus Mensch-, Vogel- und Fisch- oder Schlangenelementen)

Nach einer Weile kommen die Guides, ein Busfahrer und der Bootführer. Wir erhalten Instruktionen über die Route und das Verhalten bei der Busfahrt und auf dem Boot. Am Schluss werden uns klobige Rettungswesten und wasserdichte Capes ausgehändigt. Wir besteigen einen geländegängigen Bus und los geht es.
Erst fahren wir durch Wiesen- und Weidegelände, das den Namen „Paradise“ trägt. Hier haben die ersten Siedler ihre Farmen errichtet. Dann kommen wir ins Flussgebiet. Der River windet sich in breiten und engen Schlingen durch das baumumstandene Tal, wobei er verschiedene Arme ausbildet. Das grüne Wasser fließt an breiten Stellen langsam, an Verengungen schnell. An den Ufern hat der River breite Stein- und Sandbänke angehäuft. Immer wieder ziehen die Gletscherberge den Blick auf sich, aus denen der Fluss kommt. Wir kommen an einem kleinen See vorbei, der „Diamont Lake“ heißt – sein Name passt zu der glitzernden Wasserfläche. Das alte Gehöft bei ihm heißt „Arcadia Homestead“.  Die Siedler müssen einst die Gegend wie ein „Paradies“ empfunden haben. Wir können das nachempfinden.

"Paradise"
Jetbootfahrt Dart River
Der Flusslauf des Dart River - mit rasendem Boot (Bild: www.dartriver.co.nz)
Dart River

Jetzt hält der Bus. Am Fluss breitet sich eine Kiesbank aus, dahinter erstrecken sich Grünflächen, auf denen wir aussteigen. Seitwärts von uns erhebt sich ein Bergzug, der im unteren Gereich von grünem Wald gesäumt wird. Wir steigen aus und stapfen in den Wald. Der Führer erklärt uns, dass dies ein ursprünglicher und nach dem Raubabbau der frühen Siedler geschützter und naturbelassener Wald sei, mit Bäumen, die es schon vor 80 Millionen Jahren gegeben habe. Sie sind Überbleibsel aus der Gondwana-Zeit, in der Neuseeland noch zu diesem Großkontinent gehörte. (Als Neuseeland davon abgetrennt wurde, haben sich in der Isolierung manche der alten Pflanzen- und Tierarten erhalten.)
Wir wandern über schmale Wege an hohen Bäumen mit dicken, knorrigen Stämmen vorbei, eine Art von Buchen. Doch auch das Unterholz mit Farnen, Moosen und Flechten ist interessant. Manchmal müssen wir über gestürzte vermooste Baumriesen klettern. Hatte uns vorher strahlendes Sonnenlicht geblendet und uns Sonnenbrillen aufgenötigt, so lassen nun die Blätterkronen der Bäume nur noch gedämpftes Zwielicht hindurch.  Ein Zauberwald! Uns überkommt die Vorstellung, gleich könnten „Elben“ oder einer der Zauberer aus dem Film „Herr der Ringe“ hinter einem Baum hervortreten. Manche der Bäume erinnern uns an die kämpfenden und sprechenden Baumriesen in diesem Film. Tatsächlich wurden auch hier Szenen des Werkes gedreht. Wir sind in „Lothlórien“ – dem „Goldenen Wald“ - gelandet.  In dem Buch von Tolkien wird der Wald, den Frodo und seine Gefährten erblicken, folgendermaßen beschrieben:

„…Auf der anderen Seite erhob sich zu großer Höhe eine grüne Mauer; sie umgab einen Berg, der dicht mit Mallornbäumen, größer als alle, die sie bisher in diesem Land gesehen hatten, bestanden war. Ihre Höhe ließ sich nicht erraten, aber sie ragten in der Dämmerung empor wie lebende Türme. In ihren reichverzweigten Ästen und zwischen den sich unablässig bewegenden Blättern schimmerten unzählige Lichter, grün, golden und silbern…“ (Der Herr der Ringe, Teil 1, Die Gefährten, Klett-Cotta, Stuttgart, unterschiedliche Ausgaben, Jahres- und Seitenzahlen)

Man könnte meinen, dass der englische Schriftsteller hier in diesem mythischen Wald war – tatsächlich war er das nicht. Es blieb dem aus Neuseeland stammende Regisseur Peter Jackson überlassen, die Eignung neuseeländischer Orte als Kulisse für den Film zu erkennen.
Auch die Berge sind Hintergrund und Schauplätze im Film für „Mittelerde“. Die Flusslandschaft ist die Vorlage für „Isengart“, der Bereich des Zauberers Saruman. Die Türme seiner Festung wurden allerdings an den Computern der Filmstudios geschaffen. Orks haben wir in dem stillen Wald nicht gesehen, aber es gäbe Wildschweine, erklärt der Guide, die könnten auch bösartig sein (Schweine wurden von Kapitän Cook eingeführt und verwilderten.)

Im "Zauberwald" (Bild: www.dartriver..co.nz)
Glenorchy

Ist dieser Riesenstuhl noch ein Überbleibsel aus dem Film der "Herr der Ringe"?
Glenorchy "Herr der Ringe"
Gandalf aus dem "Herr der Ringe" im Zauberwald. Bild an einem Gebäude in Glenorchy

Nach dem Waldspaziergang kommen wir zum Boot, das am Ufer liegt. Nun hat der Bootsführer, ein smarter und witziger junger Mann, das Sagen. Wir steigen ein und es geht in rasender Fahrt flussaufwärts. Das Wasser spritzt, wir klammern uns an die Halterungen und halten die Mützen fest- einem Mann neben mir und auch Dagmar fliegt sie davon.  Manche der meist jungen Teilnehmer stoßen Schreie aus – ist es Angst oder Begeisterung? An Fotografieren ist nicht zu denken. Das Boot ist sehr flach und wird durch Wasserdüsen angetrieben. Rasant geht der Bootsführer in Kurven. Die wilde Fahrt endet in einer Felsenbucht. Der Führer fährt in die Felsen, bis es nicht mehr weitergeht. Er setzt das Boot ein Stück zurück und lässt es ruhig liegen. Wir haben Zeit, uns zu erholen und umzuschauen. An einem Ufer lagert eine Gruppe von Kajakfahrern, die ein Picknick einnehmen. „Dart River Adventures“ bietet auch Fahrten mit aufblasbaren Kajaks an. Schließlich lenkt der Steuermann das Boot wieder in den Fluss hinein und es geht zurück. Ich habe den Eindruck, dass der Bootsführer jetzt erst richtig aufdreht, wir erreichen wohl Geschwindigkeiten um die 50 km/h und vielleicht noch mehr.  Der Steuermann macht sich einen Spaß daraus, Felsen im Fluss scharf anzufahren und kurz vorher auszuweichen. Er schafft das gekonnt, wir verlieren die Ängste und haben immer mehr Vergnügen an der Fahrt. In den Flusskurven nimmt das Boot eine extreme Schieflage ein. Manchmal hebt der Bootsführer die Hand und macht eine kreisende Bewegung. Das heißt, wir sollen uns festhalten. Dann dreht er das Boot auf der Stelle, es hebt sich aus dem Wasser und setzt nach der Drehung seine rasende Fahrt in der alten Richtung fort.  Der Fluss wird breiter und wir landen an einem Bootssteeg an. Der Bus bringt uns die kurze Strecke zum Empfangsgebäude zurück und wir entledigen uns der Ausrüstung. Zum Abschied erhalten wir als Andenken einen kleinen dunkelgrünen „Pounamu“, einen Jadestein.

Jetbootfahrt auf dem Dart River
Zur Abfahrt auf den Dart River bereit
Jetbootfahrt auf dem Dart River
Bild: www.dartriver.co.nz

Auf dem Heimweg halten wir Rückblick auf das Erlebte und sind uns einig: wir haben das Abenteuer gut bewältigt und das, obwohl Dagmar und ich sicher mit Abstand die ältesten Teilnehmer waren. Ein wenig bedaure ich es aber, dass wir zu Teilen so durch die phantastische Landschaft gerast sind. Ich würde gerne wiederkehren und sie wandernd und meditativ durchstreifen, aber unsere Zeit in Queenstown neigt sich dem Ende zu.
Am Abend spaziere ich ein Stück den Ben Lommond-Berg hinter unserer Ferienhaussiedlung hinauf. Der Weg führt durch dichten Tannenwald. Ich komme mir vor wie im Schwarzwald.  An einigen Stellen habe ich eine beeindruckende Aussicht auf das gegenüberliegende Bergmassiv, den See und die Häuser von Queenstown. Morgen fliegen wir nach Auckland.

Dies ist auch der Mountain-Bike-Weg von der Sky Gondola Station
Letzte Blicke auf Queenstown und Lake Wakatipu

Auckland – Gang durch Zentrum und Hafengelände


Sky Tower - "Ikone" Aucklands

In Auckland kommen wir abends an und beziehen ein Hotel in der Innenstadt. Vom hochgelegenen Zimmer aus blicken wir auf einen grünen Park und Hochhäuser. Unten fließt viel Verkehr. Am nächsten Morgen suchen wir ein Café zum Frühstück. Wir bemerken schnell. Hier geht man meist nicht zu Fuß, sondern fährt mit dem Auto. In einer Seitenstraße finden wir ein großes Café mit reichhaltigem Angebot. Viele Auckländer sitzen hier vor dem Arbeitsanfang und nehmen ihr Frühstück ein. Wie in Australien scheint die Frühstückskultur ausgeprägt zu sein. Dann wandern wir durch das umliegende Stadtviertel zum hoch in den Himmel ragenden Sky Tower hinauf, den wir aber noch nicht besichtigen wollen. Die Stadt ist ziemlich hügelig, Auckland liegt auf einer Menge von erloschenen Vulkanen, ein richtiges Zentrum mit großen Fußgängerzonen ohne Verkehr gibt es nicht, trotz der breiten Bürgersteige, großen Geschäfte und vielen Restaurants. Die Straßenüberquerungen sind langwierig. Später entdeckten wir allerdings schön gestaltete Plätze, z. B. um das Transport-Zentrum Britomart in der Nähe des Hafens, ein hiper Treffpunkt inmitten moderner und alter Gebäude für Besucher und Einwohner, vor allem abends!
Wir laufen die Queen Street hinunter Richtung Hafen. Das ist die belebte Hauptstraße Aucklands mit vielen repräsentativen Gebäuden, Kaufhäusern, Banken, Arkaden, Geschäften und Schnellgaststätten, aber auch Verkehr. Auffällig ist das multikulturelle Flair der Passanten. Menschen aus aller Welt, vor allem Asiaten, flanieren auf den Gehwegen. Unter anderem fiel uns die prächtige klassizistisch-barocke, aus weißem Kalkstein errichtete Town Hall mit Turm und Konzertsaal auf. Ein paar Schritte entfernt war der ruhige und ausgedehnte Alberts Park. Hier ruhten wir uns auf einer Bank aus und ließen den Blick über hohe Phönix-Palmen, ausladende Ombu-(Elefanten-) Bäume, Blumenbeete und Skulpturen schweifen. Am Rande sehen wir die modernen Gebäude des Universitätsgeländes mit dem älteren Glockenturm. An der Vegetation und an der milden Temperatur merken wir, in Auckland sind wir in im Gegensatz zu Queenstown wieder in einer subtropischen Zone.

Auckland Queen Street (Bild: ChewyPinapple wikimedia commons)
Townhall ( Bild: wie oben)
Palmen im Albert Park (Bild: Mk6aizsc wikimedia commons)

Das Gelände des Waitemata-Hafens mit seinen weit ins Wasser reichenden Piers ist ausgedehnt und eindrucksvoll, vollgepackt mit Schiffen - Frachtschiffen, Fähren, Yachten. Auckland liegt ja inmitten von Meeresbuchten, Landzungen, Inseln und Stränden. Die größten Stadtteile liegen auf einem südlichen Landteil und einer Halbinsel, der Nord Shore („Nordinsel“).  Der Landteil ist inselartig von zwei Buchten im Westen (Tasman See) und Osten (Pazifik) umgeben. Die Segeltradition Aucklands ist durch die America´s Cup-Siege Neuseelands bekannt geworden, im New Zealand Maritime Museum am Hafen ist ihr viel Raum gewidmet. Nicht umsonst heißt Auckland "City of Sails". Wie es heißt, besitzt jeder dritte Haushalt in Auckland ein Boot. Wir spazieren auf dem Gelände mit ihren Anlagen umher, blicken auf die Schiffe und die gigantische Straßenbrücke Harbour Bridge, die die City mit der Nord Shore verbindet. Dann treffen Dagmar und ich uns mit den beiden anderen, die die Stadt kennen, nicht laufen wollten und mit dem Auto fuhren. Es gibt viele elegante Restaurants zur Auswahl. Wir betreten eines, dass zur "Happy Hour" Austern mit einem Glas Sekt anbietet. Die großen Austern sind ganz frisch und schmecken außergewöhnlich gut.

Hafenspaziergang
Segeln vor der Harbour Bridge (Bild:www.newzealand.com)
Auckland Hafen

Auckland Hafen Restaurant

Die beiden anderen fahren mit dem Auto zurück, wir wollen wieder laufen. Wir nehmen die Albert Street als Rückweg, ebenfalls eine belebte Zentralstraße. In der St. Patrick Kathedrale mit ihrem schönen Innenraum machen wir wieder eine besinnliche Pause. Die Kathedrale ist die Bischofskirche des römisch-katholischen Bistums Auckland. Was uns in der Albert Street auffällt, sind die vielen Coffee-Shops. Kaffee ist wie in Australien Kult. Wir laufen in den Hochhausschluchten immer in Richtung Sky Tower weiter, der uns als Richtpunkt dient.  Leider war das Gehen auf den Straßen durch umfangreiche Baumaßnahmen beeinträchtigt, irgendwann einmal verlieren wir die Orientierung und verirren uns in Nebenstraßen. Ziemlich ermattet vom Pflastertreten kommen wir dann doch in unserem Hotel an. Wir hätten natürlich auch mit dem Bus fahren können, aber das war uns zu kompliziert und wir hätten auch nicht so viel gesehen.

Auckland St. Patrick Kathedrale
St. Patrick Kathedrale

Piha Beach – Strandspaziergang auf Vulkansand


Für den Nachmittag wollten wir keine Besichtigung in der Stadt mehr machen, uns war nach Natur zumute.  Ein Besuch der Hobbitsiedlung Hobbiton interessierte uns nicht. Ich wäre gerne in das Vulkangebiet um Rotorua gefahren, aber das war zu weit. Zur Debatte stand dann die Halbinsel Coromandel mit einem vielfältigen Angebot an Regenwäldern, Stränden und hübschen Orten. Doch dazu war die Zeit zu knapp. Unsere beiden Auckland-erfahrenen Begleiter schlugen vor, zum Piha Beach zu fahren. Der Strand und die Fahrt dahin seien sehr sehenswert und die Fahrt würde nur ca. 45 Minuten dauern. Wir waren einverstanden und ließen uns überraschen.
Eine ganze Weile ging es Richtung Westen durch die ausgedehnten Vorstädte Aucklands mit Einzelhäusern, Gärten und jeweiligen kommerziellen Zentren. Dann wurde die Besiedlung spärlicher und der Baumbestand rechts und links von der Straße dichter. Wir traten in die bergigen Waitakere Ranges ein. Wir fahren längere Zeit durch den dichten subtropischen Regenwald: hohe Palmen, Farnbäume, darunter Büsche, langblättrige Pflanzen. Wir staunen über diese tropisch anmutende und eigentümliche Pflanzenvielfalt, wohl meistens einheimische Pflanzen, auch wieder Überbleibsel aus der Gondwana-Zeit. Wir hatten gedacht, dass Neuseeland durchweg zu den kälteren Regionen der Erde gehört. Irrtum! Die Spitze der Nordinsel Neuseelands liegt auf der Höhe von Sidney und damit in der subtropischen Klimazone. Teile Neuseelands liegen übrigens auf der Weltkugel Spanien gegenüber, sind also dessen „Antipoden“.

Subtropische Vegetation in den Waitakere Ranges (Bild: J. Shook wikimedia commons). Die Pflanzen im mittleren Bereich sind keine Palmen, sondern Farnbäume. Auch der Silberfarn ist ein Wahrzeichen Neuseelands

Es geht durch Buschland und an Sumpfseen vorbei zu einigen Empfangseinrichtungen des Strandgebietes. Wir erfahren von unseren beiden Begleitern, dass es nicht weit entfernt von hier einen reizvollen Wasserfall im Wald gibt, die Kitekite Falls. Wir besuchen ihn aber nicht, da wir den Strandspaziergang vor dem Eintreffen der Flut machen sollten, die in absehbarer Zeit den Strand überfluten wird. Wie ich später lese, haben wir aber auch aus einem anderen Grund gut daran getan, den Fall nicht zu besuchen. Die Wanderung zu ihm gefährdet die in den Waitakere Ranges wachsenden Kauri-Bäume. Die den Maoris als Ahnen geltenden oft riesigen und uralten Bäume sind durch eine Krankheit, die von Wanderern weitergeschleppt werden kann, massiv bedroht. Leider halten sich viele Besucher und Tourismusunternehmen nicht an die Empfehlung, den Track zum Wasserfall nicht zu begehen. Auch der Gemeinderat von Auckland konnte sich nicht dazu durchringen, den Weg zu sperren.
Durch Dünen wandern wir den Weg zum Strand hinab. Wir kommen an einem Schild vorbei, das uns darauf aufmerksam macht, dass hier das Brutgebiet von geschützten Strandvögeln liegt, die wir in Ruhe lassen sollen. Rechts von uns breitet sich das Bett eines flachen Stehwassers aus, das sich zum Meer hinzieht.  Wir sind am Strand angelangt. Nach beiden Seiten erstrecken sich schwarze Sandflächen gegen die weißbekrönte Wellen der Tasman-See anbranden. Es ist Eisensand vulkanischen Ursprungs. Hier und an vielen Orten, vor allem der Nordinsel, bemerkt man, dass Neuseeland zum „Pazifischen Feuerring“ gehört und einige der aktivsten Vulkane der Erde besitzt. Rechts und links ist der Strand durch begrünte Felsenhügel begrenzt.  Der zur rechten Seite erinnert an die Gestalt eines liegenden Löwen und heißt deshalb Lion Rock. Einige Leute klettern auf ihm herum, wohl um auf dem Gipfel die Aussicht zu genießen. Es ist Wochenanfang und so sehen wir nur wenige Leute am Strand umhergehen. Am Wochenende kann es hier ziemlich voll werden, es kommen Surfer und Schwimmer. An diesem Strand wurde wohl das Surfen in Neuseeland begründet. Heute surft niemand und nur einige Schwimmer planschen in Ufernähe herum. Es ist keine Aufsicht da und das Schwimmen und Surfen ohne Rettungsbereitschaft ist wegen der Strömungen gefährlich.
Wir genießen es, den Strand entlang zu wandern, die angespülten Muscheln und Schnecken im Sand zu betrachten und die Vögel zu beobachten. Wir spazieren zum linken Felsenhügel, bei dem sich poröses Geröll vulkanischen Ursprung häuft. Die beiden Felsen sind Überbleibsel von Vulkanen. Im Felsen befindet sich eine große Höhle, in deren Halbdunkel wir eintreten. Sie füllt sich schon langsam mit Wasser, die Flut ist im Anmarsch.  Auch die Dämmerung beginnt sich am Himmel abzuzeichnen. Wir schlendern zum Parkplatz zurück. An den Eingangsgebäuden finden wir Duschen, an denen wir unsere schwarz gewordenen Schuhe vom Lavasand befreien. 

Piha Beach
Am Piha Stream vorbei geht´s zum schwarzen Strand des Piha Beach
Lion Rock
Piha Beach
Der gegenüberliegenden Felsen
                                                                           
"Strandmalereien" - oben: Natur, unten: Menschenhand / die Meeresschnecken im Sand sind ein Tattoo-Design der Maoris

Spaziergänger am Piha Beach
 
Dotterel (Regenpfeifer)
Poröses vulkanisches Gestein

Piha beach
Eine im Vulkangestein entstandene Höhle

Neuseeländisches Kfz-Nummernschild
Originelles Kfz-Nummernschild am Strandparkplatz

Wir sind uns einig, Piha Beach ist einer der reizvollsten Strände, die wir je gesehen haben.
Am Abend steht uns noch ein besonderes Ereignis bevor. In der Nähe unseres Hotels gibt es ein koreanisches Restaurant, in dem wir essen. Alles ist echt koreanisch, die Einrichtung, das Essen, die Bedienung, die Atmosphäre. Die koreanische Sea-and-Vegetable-Food ist für unsere Gaumen ungewohnt, wir bekommen nicht alles hinunter. Aber es war ein Erlebnis.

Echt koreanisch!

Blick auf Auckland aus schwindelnder Höhe – Sky Tower


Aukland Sky Tower
Sky Tower Auckland
Bilder: www.mymagicphoto.com

Für den nächsten Morgen haben wir den Sky Tower auf dem Programm. Wir wandern wieder die Straße zu dieser überall sichtbaren „Ikone“ Aucklands hinauf. Um ihn ist eine ganzer „Entertainment“-Komplex errichtet worden (und noch teilweise im Bau), Restaurants, Bars, Theater, Casino und anderes. Wir treten an eine Kasse ohne Andrang und wollen den Eintritt für die Auffahrt bezahlen. Die Dame fragt mit Blick auf meine grauen Haare: „Do you really want to jump down?“ Wir sind an die Kasse für den Bungee-Sprung vom Turm geraten! Wir blicken die schwindelnde Höhe des Turmes hinauf. Dann schüttle ich den Kopf und sage: „Not yet. Maybe another time.“ Die Dame lächelt: „You may do it, it´s almost without risk“. Dann schickt sie uns zur richtigen Kasse. Dort wartet eine lange Schlange, ganze Schulklassen sind dabei. Da winkt uns ein junger Mann zu sich heran und fragt, ob wir eine Fotodokumentation unseres Besuches wollten. Wir könnten dann gleich den Eintritt mitbezahlen. Der Bildband über den Turm mit eingelegten Besuchsbildern sieht prächtig aus und das Andenken an den Besuch ist uns den nicht unbeträchtlichen Preis wert. Wir werden fotografiert und können die Dokumentation nach dem Besuch abholen. Und - o Wunder - wir finden uns auf den scharf gestochenen Bildern in hoher Aussichtsposition oben auf der Turmplattformen wieder - bei Tag und bei Nacht - obwohl wir beim Fotografieren noch gar nicht oben waren! Was die Fototechnik heutzutage alles vermag! Wir werden an den Schlangen vorbei gewinkt und fahren mit dem Aufzug hinauf.
Ich unterbreche hier die Schilderung unserer Auffahrt und teile einiges über den Turm mit, was ich später in der Dokumentation gelesen habe.  Der Turm misst bis zur Sendemast-Spitze 328 m. Er ist das höchste frei stehende Bauwerk der südlichen Hemisphäre. Er besitzt zwei verglaste Aussichtsplattformen auf 186 Meter Höhe (Hauptaussichtsplattform) und 182 Meter Höhe (Sky Café) und eine weitere auf 220 Meter (Sky Deck). Die untere Aussichtsplattform verfügt über einen Glasboden. Zwei Restaurants und ein Café stehen dem Besucher auf dem Turm zur Verfügung, ein Drehrestaurant dreht sich in 60 Minuten um die eigene Achse. Zum Vergleich: der Eiffel-Turm ist 300 m hoch, der Sidney Tower 305 m, der Fernsehturm in Berlin 368 m, der Menara-Turm in Kuala Lumpur 420 m, der Tokyo Skytree 634 m, der Burj Khalifa in Dubai 828 m.
Die Konstruktion des Turmes wurde 1994 begonnen - nicht ohne Widerstände. Verwendet wurde eine enorme Masse an Stahl und Beton, an Stahl allein 2000 Tonnen. Die Fundamente liegen 15 Meter tief im Boden. 1000 Arbeiter waren damit beschäftigt, den schlanken Koloss zu errichten. Er vermag ein Erdbeben bis zu 8,0 auf der Richterskale und Windgeschwindigkeiten bis 200 km/h auszuhalten. Die Kosten der Konstruktion betrugen 85 Millionen Neuseeländische Dollar. Mit der Eröffnung des Turms 1997 wurde er schnell zum Wahrzeichen Aucklands und zur Touristenattraktion. Jährlich machen 450 000 Besucher die „Sky Tower Experience“.
Wir fahren hoch. Der Lift gleitet lautlos in nur 40 Sekunden zur ersten Plattform. Wenn man laufen wollte, müsste man 1 267 Treppen steigen! Wir werden höflich vom Liftboy verabschiedet und treten hinaus. Eine Menge Leute wandeln umher und betrachten die Aussicht, an einzelnen Standorten drängeln sich die Besucher, lärmende Kinder machen sich auf Entdeckungen aufmerksam (erst später bemerken wir, dass man auf der zweiten Plattform sehr viel mehr Ruhe hat). Das 360-Grad-Panorama ist wirklich umfassend. Angeblich sieht man bis zu 80 km in die Ferne. Einen besseren 3-D-Plan über Auckland und seine Umgebung kann es gar nicht geben.
Unter uns sehen wir die Harbour Bridge, die sich über einen Meeresarm spannt. Daran schließen sich die ausgedehnten Hafenanlagen mit ihren Piers an. Auf der Wasserfläche – es sind die pazifischen Gewässer des Hauraki Gulfes - heben sich in der Nähe und in der Ferne langgezogene Inseln heraus. Deutlich sehen wir auf ihnen einzelne Vulkankegel hervorragen. Zwischen der bebauten Nordinsel (mit der Basis der Royal New Zealand Navy) und den Spitzen der bewaldeten Halbinsel Coromandel liegt eine breite Meeresausfahrt, auf der Schiffe ihre weiße Spur ziehen. Wieder unter uns: Fast bis zu uns hoch reichende Hochhaustürme und seitwärts rechts davon die grünen Flächen des Albert Parks. Auf einem baumbestanden Hügel sehen wir das weiße Gebäude des Auckland War Memorial Museums, das wir nachmittags besuchen wollen. Dann wieder Hochhäuser, zwischen denen wir die markante Town Hall mit ihrem Turm entdecken. Hinter den Hochhäusern erstrecken sich weit ins grüne, hügelige Land die Vorstädte der Metropole mit kleinen Gebäuden. Dann verliert sich der Blick in fernen blauen Bergzügen und Wasserflächen.
         
                                                    Blicke vom Sky Tower Auckland...
Sky Tower Auckland
... auf Yachthafen und Harbour Bridge, die die City mit der besiedelten Nordinsel ("North Shore") verbindet
Unter uns Hochhäuser, Hafenpiers und jenseits des Wassers "North Shore"
Im Vordergrund Parkplatz-Pier, North Shore-Anlegeplatz, Vulkanhügel (Mount Victoria) und dahinter die Vulkaninsel Rangitoto
Einzelne Hochhäuser ragen fast bis zu uns hinauf
Tief unter uns Straßen ( im Hintergrund der Albert Park)
Aus den Bäumen des Albert Parks heben sich die Türme der Town Hall (links) und der Glockenturm der Universität (rechts) hervor

Plötzlich strömen Menschen auf einen Punkt an der Glaswand zu. Hier werden gleich die Sky Jumper vorbeifliegen. Und da stürzen sie auch schon herunter, zu mehreren, in blau-gelber Schutzkleidung, eingehängt in zwei Drahtseile, mit ausgebreiteten Armen. Wir blicken nach unten. Auf der Straße sehen wir ein Viereck mit Sprungtuch. Dort unten landen sie. Was wir sehen, ist kein freier Fall. Die Springer hängen in Seilen, deren Geschwindigkeit reguliert und unten abgebremst wird. Deshalb konnte die Dame unten sagen, es sei „kaum ein Risiko“ dabei.  Trotzdem gehört Mut dazu, sich 192 m in die Tiefe fallen zu lassen.  

Sky Tower Auckland
Der (die) Springer(-in?) hat eine tolle Kulisse vor sich, aber...
Sky Tower Aukland Bungee-Springen
...vielleicht ist es besser, nicht nach unten zu blicken!
Sky Tower Auckland Bungee-Springen
Hier wird er/sie landen

Wer nicht den Mut zum Sprung hat, kann sich mit dem Sky Walk begnügen. Wir gehen nach oben in das zweite Restaurant. Da sehen wir sie „walken“. Im orangenen Schutzanzug und durch Drahtseile gesichert gehen sie unter Anleitung auf einem schmalen Metallgittersteg, der den Turm umzieht, blicken nach unten, lehnen sich über die Tiefe, gehen am Rand in die Hocke, breiten die Arme wie im Flug aus, immer auf Kommando – und werden fotografiert. Auch so kann man den staunenden Angehörigen und Freunden zeigen, wie wagemutig man war. Ein Nervenkitzel ist das schon – man sieht es an den Gesichtern - den durchweg jüngere Touristen absolvieren.

Sie müssen nicht springen! (Bild: www.skywalk.co.nz)

Wieder mal ist der geschäftstüchtige AJ Hackett der Betreiber, der auch Sprünge von der Harbour Bridge anbietet. Der Sprung vom Sky Tower kostet 225 NZ-Dollar (145 Euro) und der Walk 150 Dollar.
Uns hat es genügt, durch dicken Glasboden in die Tiefe und durch Glasfenster in die Ferne zu blicken.

Besuch im Auckland War Memorial Museum – Einblick in die Geschichte Neuseelands


Auckland War Memorial Museum

                                               Eingangshalle und die Glasdecke des Museums
Auckland War Memorial Museum
Das Symbol in der Mitte vereinigt das christliche Kreuz und ein Maori-Symbol, das die Harmonie zwischen Erde und Himmel und der Elemente darstellt (Marquesas Kreuz). Es ist ein beliebtes Tattoo-Motiv
Der Nachmittag war dem Besuch des Museums gewidmet. Es liegt in einem großen Park- und Wiesengelände auf einem Hügel. Wir nähern uns über eine Wiese dem langgestreckten Gebäude im klassizistischen Stil mit Säulenvorbau.
Das Museum wurde im Jahre 1929 als Gedenkstätte für die im Ersten Weltkrieg gefallenen neuseeländischen Soldaten und die Sammlungen des Auckland Museums errichtet. Es bietet auf drei Stockwerken Ausstellungen zu den Völkern des Pazifiks (Polynesiern, Maoris), zur Naturgeschichte der Inseln und zur Beteiligung Neuseelands an den Kriegen des 20. Jahrhunderts.
Am eindrucksvollsten waren für mich die Objekte der Kultur der Polynesier und der Maoris, Werkzeuge, Waffen, Schmuck, Webkunst, Schnitzereien, Boote, Zeremonialhäuser. Die ersten Besiedler Neuseelands, die Maoris, kamen vor ca. 700 Jahren aus der polynesischen Inselwelt. Sie bewältigte dabei in ihren großen Auslegerkanus eine beachtliche Strecke über den Pazifik (zu den Fidschi- Inseln sind es ca. 2600 km).

Auckland War Memorial Museum
Maori-Boot mit Ausleger und Segel
Auckland War Memorial Museum
Großes Zeremonialboot von 1836, 25 m lang
Schnitzereien am Boot
Maori Geschichte
Maori in Schutzhütte mit Sammelkorb (Statue im Kiwi Birdlife Park / Queenstown 
            Bildnis eines Maori-Häuptlings, auf dem Gesicht kann man in der Zeichnung die Tattoos kaum erkennen, die Clan-Zugehörigkeit und Rang bezeichnen


Moderne Maori-Frau (Bild: eventfinda.co.nz)

Im Museum erfährt man viel über das Leben der Maoris, aber auch über die weitere Geschichte Neuseelands. In Aotearoa, wie die Maoris Neuseeland nennen, lebten sie in Siedlungen, als Kultivatoren des Landes, als Sammler, Jäger und Fischer in Stammesverbänden. Das Zusammentreffen mit den Europäern verlief nicht zu ihrem Vorteil. Der erste Europäer, der Neuseeland „entdeckte“, war der Niederländer Abel Tasman 1642, ihm folgte James Cook 1769.

Auckland War Memorial Museum Captain Cook in Neuseeland
Captain James Cook wird von einem Maori-Häuptling mit dem traditionellen Gruss begrüsst. Cook reiste auf der "Endeavour" mit einem Priester aus Tahiti als Führer und Dolmetscher. Das erste Zusammentreffen Cooks mit Maoris verlief nicht friedlich, in der Folge bemühte er sich um Zusammenarbeit mit den Indigenen (Bild im Auckland Museum)

In der Folge kamen immer mehr europäische Siedler, Walfänger, Goldsucher und Missionare: Holländer (der Name Neuseelands stammt von einem holländischen Kartographen), dann vor allem Briten, aber auch Deutsche und Franzosen. Die Neuankömmlinge brachten zwar Techniken mit, die die Maoris teilweise übernahmen, aber auch Waffen, denen die Maoris zunächst wenig entgegen zu setzen hatten. Im Falle der Gewehre setzten sie sie in ihren Stammeskriegen untereinander ein. Außerdem schleppten die Europäer Krankheiten ein, denen die Indigenen nicht gewachsen waren. So wurde ihre Zahl dezimiert. Wirre Verhältnisse veranlasste die britische Krone Gouverneure nach Neuseeland zu schicken. William Hobson nahm 1840 die Inseln für das Königreich in Besitz. Dies wurde durch einen Vertrag mit Maori-Häuptlingen, den Vertrag von Waitangi (bei Auckland), besiegelt. Die Maoris verzichteten auf ihre souveränen Rechte und wurden zu britischen Bürgern. Ihnen wurde zugesichert, dass sie das von ihnen bewohnte Land behalten durften. Die Regelungen des Kontraktes enthielten aber Unklarheiten, die zugunsten der Krone und der europäischen Siedler ausgelegt wurden. Die Maoris wurden zunehmend enteignet und leisteten kriegerischen Widerstand.

Polynesische Ahnengeistfigur - "Vorfahr" der Maori-Schnitzfiguren
Polynesische Waffen, die die Maoris mitbrachten
Polynesischer Schmuck


Auckland War Memorial Museum Maori-Kultur
Maori-Vorratshaus (auf Pfählen gegen Ratten)


Inneres eines alten Zeremonialhauses ("Wharenui" - Versammlungshaus). Die ist ein heiliger Ort , "tapu" für Nicht-Zugehörige. Gäste müssen erst zeremoniell begrüßt werden, ehe sie eintreten dürfen. Dennoch erlauben die Maoris, denen das Haus im Museum gehört, es mit dem nötigen Respekt zu betreten (ohne Schuhe). Die Schnitzfiguren oben strecken die Zungen heraus, um böse Elemente abzuschrecken. Die Spirale symbolisiert Entwicklung und Wachstum.
Unten: Eine Maori-Sippe vor ihrem "modernen" Versammlungshaus (Bild: www.newzealand.com, Autor: James Heremaia) 

Heute gibt es das Waitangi-Tribunal, bei dem die Maoris ihre Rechte einklagen können. Sie erhielten Entschädigungen und große Waldgebiete wurden ihnen wieder zugesprochen. Auch sonstige Rechte erkämpften sie erfolgreich. So wurde auf Betreiben eines Nordinsel-Stammes, einem Fluss, den der Stamm als Ahnen verehrt, 2017 das Recht zugesprochen, dass er wie ein menschliches Wesen behandelt werden müsse. Nach der Weltsicht der Maoris sind sie genealogisch mit Bergen, Seen Flüssen und Bäumen verknüpft und eine Verletzung der Rechte dieser Teile des Universums ist wie die Verletzung des Rechtes der mit ihnen verbundenen Stämme. Allerdings kann nicht unterschlagen werden, dass die indigenen Bewohner Neuseelands schon vor den europäischen Enwanderern manches getan haben, um die Tierwelt und die ursprünglichen Wälder der Inseln zu dezimieren.
Die Maoris stehen unter den indigenen Völkern der Welt relativ gut da, sie sind als politische und kulturelle Kraft anerkannt, die Maori-Sprache ist Amtssprache (nicht das allgemein gesprochene Englisch!), überall trifft man auf Ausdrücke ihrer Sprache und Hinweise auf ihr Erbe,  trotzdem sind sie gegenüber der europäisch-stämmigen Bevölkerung sozial benachteiligt. Ca. 15 Prozent der Bevölkerung Neuseelands erklären sich zu Maoris; da sie sich oft mit Europäern vermischt hatten, definieren sie die Zugehörigkeit zu ihrer ethnischen Gruppe vor allem kulturell.
Seit 1947 ist Neuseeland souverän und Mitglied im Commonwealth of Nations mit der englischen Königin als Oberhaupt. Was ich nicht wusste und in dem Museum dokumentiert wird, ist die Teilnahme Neuseelands, auch der Maoris, an den beiden Weltkriegen an der Seite Englands mit vielen Opfern. Allein im ersten Weltkrieg sind 60 000 neuseeländische Soldaten gefallen.

Zum Abschluss meines Berichtes über unseren Neuseelandbesuch eine Maori- Legende:

Als der Schöpfergott die Erschaffung der Welt vollendet hatte, bemerkte er und seine Brüder, dass am Rande der Welt inmitten des Meeres noch sehr viel Raum war. Man beschloss die Lücke zu füllen und schuf Inseln, die von allem etwas enthalten sollten, hohe und niedrige Berge, Seen, Flüsse, Auen, unfruchtbare und fruchtbare Gebiete, Feuer und Eis, kalte und warme Zonen. Daraus wurde Aotearoa, Neuseeland, ein Inselland voller Unterschiede und doch verbindender Gemeinsamkeiten.

Wir konnten in der der kurzen Zeit, die uns zu Verfügung stand, nur Ausschnitte aus der Vielfalt Neuseelands sehen, aber das genügte uns, um die der Legende innewohnende Wahrheit zu bestätigen. Auf dem Flughafen lasen wir beim Abflug: Haere ra a me te koa , auf Wiedersehen und sei froh! Kia hari ki te pai te Atua, gerne, wenn es Gott erlaubt! möchten wir antworten.

Neuseeland Landschaft
Farmer und Touristen in neuseeländischer Landschaft ( Gemälde in einem Auckländer Hotel). "Kiwis", wie sich die Neuseeländer gerne nennen, schauen aber meist glücklicher in die Welt als diese Leute hier und sind auch in der Regel sehr freundlich


Das "Koru"-Symbol der Maoris (Spirale - hier aus Jade), entwickelt aus dem sich entrollenden Silberfarnblatt, steht für Aotearoa/Neuseeland. Auch Flugzeuge der "Air New Zealand" tragen am Heck dieses (stilisierte) Zeichen (Bild: Sarang wikimedia commons)


 

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